Da ich ja grade ein bisschen Zeit habe um zu entspannen, hab ich diese Woche mal wieder ein Buch von Adrian Plass gelesen. Ich finde die meisten seiner Buecher echt gut, weil sie einfach entspannend-unterhaltsam sind aber mich auch tief beruehren koennen.
Das Buch, das ich gestern fertiggelesen hab traegt den Titel „Das Tour-Tagebuch des frommen Chaoten“. Es ist nicht so gut, wie manch anderes Plass-Buch, trotzdem ist es wert einige Gedanken hier mitzuteilen.

Was sind unsere Gemeindeveranstaltungen? Sind die wirklich dafuer da, die Menschen zu lieben, die Jesus noch nicht kennen, oder sind diese Leute nur Bekehrungsobjekte? Rechtfertigt sich eine Gruppe oder Veranstaltung nur dann, wenn nach angemessener Zeit eine Liste von Bekehrten vorzuweisen ist? Liebe ich die Menschen oder Erfolgsstatistiken?
Klar, grade als Missionar weiss ich, dass meine Arbeit zielgerichtet sein muss, und Beter und Spender moechten erfahren, ob Zeit und Geld gut angelegt sind. Aber was ist mir wichtig? Gott und den Menschen dienen, oder ominoesen Bekehrungszahlen?

Ein anderer Gedanke:
Was ist mein Glaube? Ein christlicher Lebensstil oder eine Beziehung zu Gott? Klar, ich weiss die richtige Antwort, aber spiegelt das mein Leben wider? Liebe ich Jesus? Liebe ich Gott? Soll er meinen Tag durchdringen und bestimmen, darf er an meiner Seite sein? Teile ich alle Freude und alles Leid mit ihm? Freue ich mich auf die Zeit mit ihm?
Oder ist da unterschwellig der Gedanke: Viel gluecklicher waere ich, wenn ich Gott aus meinem christlichen Lebensstil rauslassen duerfte?
Keine Angst, ich beschreibe hier grade nicht eine momentane Krise meinerseits. Aber in dem Buch wird eine Person beschrieben, bei der das wohl so ist und ich musste traurig daran denken, ob es wohl viele Christen gibt, die dieses schlimme Bild von Gott haben: Nicht der, der das Leben lebenswert macht, sondern der die schoenen Seiten des Lebens verdirbt. Christen, die der Meinung sind nur mit ausreichend schlechtem Gewissen und Ablehnung jeden Vergnuegens koenne man ein guter Christ sein.
Ich hoffe wir vergessen nicht, dass Gott der Schoepfer alles Guten ist und er sich freut wenn wir das von ihm geschenkte Leben geniessen. Und diese Freuden mit ihm zusammen erleben!!!

Kategorien: Wollo

1 Kommentar

Michael · 10/21/2008 um 14:25

Das sind gute Gedanken. Ähnliches bewegt mich auch im Moment im Bezug auf Lobpreis. Unser Pastor hat neulich die Frage gestellt: Wieviel muss geboten sein, dass Menschen sich zu einem Gottesdienst einfinden? Braucht es eine tolle Predigt, einen super Lobpreis, Videoclips,…
Oder kommen wir einfach zusammen weil Gott da ist? Was macht das mit unseren Gottesdienstbesuchern wenn wir ihnen alles auf dem Silbertablett servieren? Wie können wir dazu beitragen, dass Menschen (evtl. auch im Godi) Gott suchen (und finden)?

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