Wow! Wie doch die Zeit vergeht!

Jetzt ist es schon Mitte September und wir haben nur noch gut 3 Wochen in Arequipa vor uns.

Krasse Sache!

In mir sind jede Menge gemischte Gefühle… einerseits freue ich mich darauf, nach San Ramon zu kommen – wenn ich mal ganz ehrlich sein darf – u.A. schlicht und ergreifend, weil ich eeeeeeeeendlich ein Zuhause mit Wollo haben will.

Seit Dezember leben wir in ‚Übergangswohnungen’… teils aus dem Koffer, teils auch in ner möbl. Wohnung – aber mir reicht es! Irgendwie isses Zeit zum ‚Nest bauen‘.

Mit San Ramon verbinde ich aber nicht nur ‚ein neues zu Hause‘, sondern auch komische Gefühle…

Wie wird es dort werden? Was wird auf uns zukommen? Wie wird unsere Arbeit aussehen? Wo kann ich Klopapier und Zahnbürsten, Brot, Käse und Wurst einkaufen? Gibt es da sowas wie Olivenöl und Parmesan (Luxus, ich weiß)… Fahren wir ab und zu auch mal in die Stadt (Lima wäre das dann… ’nur‘ 300km weg, aber das sind gut 8 Std. mit dem Bus). Wie wird die Zusammenarbeit laufen? Warum bin ich nur so groß und so weiß…? UND: reicht mein Spanisch???

Das bringt mich schnurstracks zum nächsten Thema: nur noch 3 Wochen Sprachschule… d.h. nur noch 21 Mal Konversationsklasse und nur noch 21 Mal Grammatikunterricht. Meine Grammatiklehrerin hat letztens verkündet, dass wir mit dem Grammatiklehrstoff hinterher sind und so wie es aussieht, ich nicht durchkommen werde, mit allem, was es zu lernen gibt. Das hat mich schon etwas runtergezogen… Ich hab halt gerade keine Ahnung, wie das mit Spanischunterricht in San Ramon sein wird.

Fragen über Fragen!

Tja… und jetzt sitze ich hier, auf meinem Bett, mit 3 Lamadecken übereinander (weil es nachts halt doch noch recht kalt ist) und tippe so vor mich hin und missbrauche unsere Webseite als ‚Tagebuch‘ oder so.

Wollo hat heute morgen in der Gemeinde, hier in Arequipa gepredigt und hat das richtig gut gemacht. Er hat viel Lob bekommen, für sein Spanisch. Wobei er sich halt schon auch fragt, was auf der geistlichen Ebene passiert ist. Hm…

Danach waren wir mit nem ganzen Haufen Leute (und noch dazu recht international) essen. Es ist einfach toll, wenn man im Restaurant – für einen durchaus, mit Deutschland verglichen, erschwinglichen Preis, super gut essen gehen kann – das bestellen kann, was man gerne hätte. Also… ich will mich echt nicht beklagen… da wo wir wohnen geht es uns echt gut. Wir bekommen aaaaaalles gemacht: Wäsche wird gewaschen + gebügelt, Betten werden sogar gemacht (was hier echt so ne Sache ist… mit den 1000 Decken übereinander… dem Laken darunter und der Tagesdecke obendrauf! Oh my!), Bad geputzt und gekocht wird auch für uns… und es ist gut! Aber halt ‚oarch‘ viel Kartoffeln und ebensoviel Reis… und das meistens trocken… mit Fleisch oder so dazu. Wir kriegen auch immer wieder mal Salat. Aber ganz, ganz oft gibt es vorher noch ne fette Suppe. So richtig viel! Soviel, dass man danach schon satt ist… aber dann kommt ja erst das ‚Hauptgericht‘ (wie bittesehr soll man hier NICHT zunehmen???). Und ja (ich hoffe meine Mama liest das jetzt nicht), ich bin nicht so der Kartoffelmensch. Mein Bruder hat wohl als Kind mal gesagt, dass er, wenn er groß wäre nur noch Reis anpflanzen würde. Nix mehr mit Kartoffeln. Unsere Mama ist ein Kartoffelfreak! Am liebsten jeden Tag, min. einmal! Naja… sie würde sich in Peru überaus wohlfühlen 🙂

Was ich sagen wollte ist, dass ich mir heute eine super Pasta bestellt habe und jeden Bissen voller Dankbarkeit (Danke Herr, dass du Menschen die Idee gegeben hast, auch irgendsonem Gries- oder Weizenzeug, Pasta zu machen!!!) genossen! Genießen – das heißt auf Spanisch: disfrutar! Eines meiner Lieblingsworte!

So… jetzt hab ich genug rumgeschwätzt und sollte mich mal wieder an meine Grammatikhausaufgaben machen, damit ich morgen nicht wieder ausgeschimpft werde! 🙁

Ich kapier es nur halt net… WARUM muss es auch diese zwei komischen Vergangenheitsformen geben… Imperfecto und Preterito! Oooooooooooooooooooooooooooooooh!!!

Aus die Maus!

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