Hallo liebe Freunde!
Während mein Vermieter grade dabei ist Gardinenstangen bei mir in der Wohnung zu installieren, will ich Euch wieder einen kleinen Einblick geben in meinen Start hier in San Ramon.

Der Kongress
Ich hatte ja geschrieben, dass ich schon als Redner bei dem 2. Missionskongress eingeteilt war für das Thema, wie Paulus in Jüngerschaft geschult hat. Dazu muss ich sagen, dass ich etwa 2 Monate vorher mit dem Verantwortlichen für den Kongress, Alberto (er ist angestellt von unserer Mission), kurz telefoniert hatte und dachte ich würde nur ein bisschen helfen. Es stellte sich allerdings dann eben raus dass er mich richtig eingeplant hatte für 3 Vorträge. Nun gut, ich hatte noch 6 Tage Zeit bis zum Beginn des Kongresses, darum hab ich mich natürlich schnellstens drangemacht vorzubereiten. Letztlich sprach ich dann am Donnerstag zum Beginn des Kongresses über das Thema „Warum Jüngerschaft wichtig ist“, am Freitag über „Wie hat Paulus in Jüngerschaft geschult“ und am Samstag „Wie schule ich in Jüngerschaft heutzutage“.
Vom ersten Vortrag war ich sehr ermutigt. Die Leute waren aufmerksam und haben mir auch hinterher positive Rückmeldung gegeben. Am nächsten Tag war’s dann einfach zu warm. Nicht nur mir (mir sowieso), sondern auch den Peruanern. Noch dazu ging mein Vortrag über ne Stunde (was ich persönlich beeindruckend fand) und so waren alle irgendwie froh, als ich fertig war. Der dritte Vortrag am Samstag war dann von den Temperaturen her besser, allerdings hab ich „nur“ 40 Minuten gebraucht. Alle waren irritiert, dass ich so schnell fertig war. Ja, ja, in manchen Gemeinden in Deutschland sind 25 Minuten schon zu lang, aber hier… hier ist das einfach anders. Naja, trotzdem war’s ne interessante Erfahrung. Vor lauter Vorbereiten und Übersetzen wusste ich manchmal nicht wo mir der Kopf stand. Aber mit Gottes Hilfe hat es gelingen dürfen. Hab sogar Komplimente von Peruanern bekommen, dass ich kaum Akzent hätte, man könne mich gut verstehen, nur manchmal mache ich halt meine Fehler. Naja, das war mir klar.
Im nachhinein bin ich froh so ins Wasser geschmissen worden zu sein, denn nur so konnte ich feststellen, dass ich nun wirklich schon fähig bin Predigten auf Spanisch zu schreiben. Kommenden Sonntag bin ich nun dran hier in der Gemeinde zu predigen über 2. Mose 20,7. Danke wenn ihr dafür betet, dass ich da auch wieder gute Gedanken habe, um ins Leben der Peruaner zu sprechen.

Ansonsten hab ich jetzt eine Wohnung. Eine feine 3 Zimmer-Wohnung, wo es sich gut leben lässt vermute ich mal. Bin noch dabei Möbel zu organisieren, aber ich hab ein Bett und einen Tisch und zwei Stühle, damit lässt sich erstmal leben.
Was ihr gerne noch als Gebetsanliegen mit aufnehmen dürft ist das Internet. Da hab ich mich schon geärgert. Theoretisch gibt es Internet. Auch in DSL-Geschwindigkeit. Aber die Telefonica, die hier das Monopol auf Telefon und Internet hat, gibt nur 50 Anschlüsse frei für San Ramon. Und die sind natürlich schon alle besetzt. Was soll der Unsinn? Es gäbe noch viele hier, die die – für Peruaner – nicht billigen Internetkosten bezahlen würden. Warum die Telefonica kein Geld verdienen will, ist mir ein Rätsel. Ich hab natürlich trotzdem Internet beantragt, aber ob und wann ich das krieg ist halt völlig unklar. Bin da echt dankbar, wenn ihr mitbetet, denn es ist mir schon wichtig mit Euch in Verbindung zu sein, über Skype mit Euch telefonieren zu können oder meine Homepage mit Informationen zu füttern.

Oh ja, heute fahr ich mit Alberto und Elisabeth in ein Dorf. Man fährt zwar nur 2 Stunden bis dorthin, aber da die Rückfahrt heute in der Nacht ist, bin ich dankbar für Gebet. Aber es ist auch an sich gut, wenn ihr nun generell für bewahrte Reisen betet, da das nun verstärkt beginnt, dass ich auf unsicheren Straßen hier unterwegs bin.
Vielen Dank!

Mehr Infos demnächst!
Seid lieb gegrüßt.
Wolfgang